Wanderung um den Oderteich

Kikeriki!
Der Hahn ist die Uhr.
Ich will
Zurück zur Natur.
Rainald Grebe

Morgendlicher Oderteich
Morgendlicher Oderteich

Kurz nach meiner Wanderung durch das Okertal habe ich Ende August noch eine Wanderung um den Oderteich gemacht. Auch hier hieß es wieder: Früh Aufstehen für optimales Licht beim Fotografieren, und so hatte ich als ich ankam den Oderteich für mich alleine.  Ich begann die Umrundung über den Staudamm und ging am Ostufer des Sees entlang.

Wie fast alle Seen und Teiche im Harz ist der Oderteich künstlich angelegt, das aufgestaute Wasser wurde für den Bergbau benötigt. Auf den Pflanzen hing noch überall der Morgentau und da es am Tag zuvor noch geregnet hatte, war der Weg stellenweise nur noch als schlammig zu bezeichnen. Über große Strecken führt er bereits über Holzplanken, da man sonst unweigerlich im Moor versinken würde.

An der dem Staudamm gegenüberliegenden Seite des Teiches sind die Hauptzuflüsse. Die rote Färbung des Wassers rührt vom hohen Eisengehalt her. Auch der Schaum an den Ufern ist keine Verunreinigung, sondern wird durch das saure Moorwasser hervorgerufen.

Der Rückweg entlang des Westufers erwies sich aufgrund von einigen sehr schlammigen Stellen und umgestürtzten Bäumen als etwas beschwerlicher als gedacht, aber schließlich kam ich am Strand in der Nähe des Staudamms an, an dem trotz kühler Temperaturen schon wieder einiges an Betrieb herrschte.

Photokina-Nachlese

Kölner Dom
Kölner Dom

Gestern war war ich auf der Photokina in Köln, die mit Abstand größte Messe für Fotografie in Deutschland. Natürlich war ich da, um neue Kameras und Objektive auszuprobieren. An diesen Ständen herrschte reger Andrang und man musste schon ein paar Minuten Wartezeit einplanen, um die Kamera oder das Objektiv des Begehrens ausprobieren zu dürfen. Da es ausführliche Tests der neuen Geräte viel professioneller auf anderen Webseiten gibt (z.B. hier), beschränke ich mich hier auf meine Eindrücke. Aber die Photokina ist weit mehr als eine reine Technik-Schau, fast genauso viel Raum nahmen Ausstellungen von Fotos in Anspruch. So widmete Leica die Hälfte der Halle einer Galerie mit Bildern von Leica-Fotografen, und auch zahlreiche größere und kleinere Ausstellungen verstreuten sich über das Messegelände. So gab es zwischen Halle 2 und 4 eine Gallerie von Olympus-Fotografen, hinter dem Photoglobus zwischen Halle 4 und 5 waren die “Glanzlichter” ausgestellt und auf dem Boulervard zeigten sich die Gewinner des “Blende”-Fotowettbewerbs. In Halle 9 waren noch die Werke der Preisträger des Deutschen Jugendfotopreises ausgestellt. Am beeindruckensten fand ich jedoch eine relativ kleine Ausstellung des Fotographen Frank Sirona. Seine Landschaftsbilder zeigen beeindruckende Farben und Lichtstimmungen. Die Orte, an dem die Fotografien entstanden, verschweigt der Fotograph, was jedoch zum Konzept gehört. Die Schärfe bzw. Auflösung ist unübertroffen, da er mit 13cm x 18cm großem Planfilm arbeitet. Die großformatigen Fotographien waren mit einem speziellen Verfahren ausbelichtet bzw. gedruckt worden, sodass ein Blick auf das Foto einem Blick aus dem Fenster gleichkam. Bezüglich Schärfe und Detailreichtum konnten sich selbst die neuen 24 Megapixel-Kameras und 4K-Displays (etwa bei Sony zu sehen) noch eine Scheibe davon abschneiden. Generell war der Trend zu beobachten, dass herkömmlich gedruckte oder ausbelichtete Bilder auf dem Rückzug sind und stattdessen einfach 4K-Displays an der Wand hingen. Mir ist es jedoch mehr als einmal passiert, dass das Bild gerade wechselte, als ich es genauer betrachten wollte. Fluch und Segen der modernen Technik…

Die wohl aufwändigste “Selfie”-Kamera hatte Nikon auf seinem Stand aufgebaut. Die Kamera zeigte nach oben, wo unter der Decke ein Spiegel hing. Dabei stand man auf einem Boden, der wahlweise eine Häuserschlucht oder einen Canyon zeigte, sodass der Eindruck entstand, man wäre im freien Fall. Die Bilder wurden dann auf einer LED-Wand, die ebenfalls unter der Decke hing.

Bilderdecke, Nikon D7100 mit 18-105mm
Bilderdecke, Nikon D7100 mit 18-105mm

Auf dem Rückweg spielte mir die Bahn noch einen kleinen Streich und lies mich anderthalb Stunden auf dem Dortmunder Hauptbahnhof sitzen. Naja, was macht ein Amateur-Fotograph auf einem Bahnhof mit zuviel Zeit? Richtig: Fotos!

Dortmund Hauptbahnhof
Dortmund Hauptbahnhof

Okertal

Die Oker – einer der größten Flüsse im Westharz, vor allem bekannt durch die Okertalsperre, ein beliebtes Ausflugsziel zwischen Altenau und Clausthal-Zellerfeld. Weniger bekannt, dafür umso schöner, ist das Okertal hinter der Talsperre, durch das sich der Fluss entlang steiler Felsen windet.

Meine Wanderung begann früh morgens am Romkehaller Wasserfall. Dieser zeigte sich jedoch zu dieser Tages- und Jahreszeit eher unspektakulär. Auch das”Königreich Romkehall” hat schon bessere Zeiten gesehen und verströmte nur noch wenig royalen Glanz.

Doch schon nach wenigen Metern auf dem Wanderweg entlang der Oker bekommt man einen ersten Eindruck von ihrer wilden, scheinbar ungezämten Art. Im weiteren Verlauf bieten sich immer wieder malerische Ausblicke. Leider ist der Weg auf diesem Abschnitt wahlweise sehr matschig, felsig oder matschig und felsig.

 

Nach etwa einem Kilometer erreicht man die Verlobungsinsel, die man bequem über eine Brücke erreichen kann. Hinter der Insel befinden sich eindrucksvolle Stromschnellen, bevor die Oker in das von Menschenhand errichtete Ausgleichsbecken mündet.

 

Hinter dem Ausgleichsbecken wird die Oker zu einem gemütlichen Fluss, der sich durch das wild-romantische Tal schlängelt. Vorbei an steil aufragenden Felsen wie der Marienwand fließt sie weiter im Tal in Richtung des Goslarer Ortsteils Oker. Der Wanderweg entfernt sich hier vom Flusslauf und führt auf einen Felsvorsprung, von dem man eine gute Sicht über das Okertal hat. Wenig später erreicht man das Waldhaus, noch vor dem Ortseingang von Oker. Dies war der Umkehrpunkt für meine Wanderung.

Auf dem Rückweg musste ich feststellen, dass die scheinbar so wilde und natürliche Oker doch vom Menschen gezähmt ist. Aus der Okertalsperre wurde offenbar genug Wasser abgelassen, und so plätscherte die Oker zahm dahin, wo ein paar Stunden früher noch Stromschnellen waren.

Die Oker - fast ein Bach
Die Oker – fast ein Bach