Photokina-Nachlese

Kölner Dom
Kölner Dom

Gestern war war ich auf der Photokina in Köln, die mit Abstand größte Messe für Fotografie in Deutschland. Natürlich war ich da, um neue Kameras und Objektive auszuprobieren. An diesen Ständen herrschte reger Andrang und man musste schon ein paar Minuten Wartezeit einplanen, um die Kamera oder das Objektiv des Begehrens ausprobieren zu dürfen. Da es ausführliche Tests der neuen Geräte viel professioneller auf anderen Webseiten gibt (z.B. hier), beschränke ich mich hier auf meine Eindrücke. Aber die Photokina ist weit mehr als eine reine Technik-Schau, fast genauso viel Raum nahmen Ausstellungen von Fotos in Anspruch. So widmete Leica die Hälfte der Halle einer Galerie mit Bildern von Leica-Fotografen, und auch zahlreiche größere und kleinere Ausstellungen verstreuten sich über das Messegelände. So gab es zwischen Halle 2 und 4 eine Gallerie von Olympus-Fotografen, hinter dem Photoglobus zwischen Halle 4 und 5 waren die “Glanzlichter” ausgestellt und auf dem Boulervard zeigten sich die Gewinner des “Blende”-Fotowettbewerbs. In Halle 9 waren noch die Werke der Preisträger des Deutschen Jugendfotopreises ausgestellt. Am beeindruckensten fand ich jedoch eine relativ kleine Ausstellung des Fotographen Frank Sirona. Seine Landschaftsbilder zeigen beeindruckende Farben und Lichtstimmungen. Die Orte, an dem die Fotografien entstanden, verschweigt der Fotograph, was jedoch zum Konzept gehört. Die Schärfe bzw. Auflösung ist unübertroffen, da er mit 13cm x 18cm großem Planfilm arbeitet. Die großformatigen Fotographien waren mit einem speziellen Verfahren ausbelichtet bzw. gedruckt worden, sodass ein Blick auf das Foto einem Blick aus dem Fenster gleichkam. Bezüglich Schärfe und Detailreichtum konnten sich selbst die neuen 24 Megapixel-Kameras und 4K-Displays (etwa bei Sony zu sehen) noch eine Scheibe davon abschneiden. Generell war der Trend zu beobachten, dass herkömmlich gedruckte oder ausbelichtete Bilder auf dem Rückzug sind und stattdessen einfach 4K-Displays an der Wand hingen. Mir ist es jedoch mehr als einmal passiert, dass das Bild gerade wechselte, als ich es genauer betrachten wollte. Fluch und Segen der modernen Technik…

Die wohl aufwändigste “Selfie”-Kamera hatte Nikon auf seinem Stand aufgebaut. Die Kamera zeigte nach oben, wo unter der Decke ein Spiegel hing. Dabei stand man auf einem Boden, der wahlweise eine Häuserschlucht oder einen Canyon zeigte, sodass der Eindruck entstand, man wäre im freien Fall. Die Bilder wurden dann auf einer LED-Wand, die ebenfalls unter der Decke hing.

Bilderdecke, Nikon D7100 mit 18-105mm
Bilderdecke, Nikon D7100 mit 18-105mm

Auf dem Rückweg spielte mir die Bahn noch einen kleinen Streich und lies mich anderthalb Stunden auf dem Dortmunder Hauptbahnhof sitzen. Naja, was macht ein Amateur-Fotograph auf einem Bahnhof mit zuviel Zeit? Richtig: Fotos!

Dortmund Hauptbahnhof
Dortmund Hauptbahnhof