Das Straßenbahn-Sitzplatzproblem

Welcher gestresste Großstädter* kennt es nicht:
Grundsätzlich sucht man sich den falschen Sitzplatz in der Straßenbahn, sofern man noch einen bekommt. Mal nerven die Sitznachbarn, mal weiß man nicht mehr wohin mit den Einkäufen. Daher hier ein kleiner Ratgeber für Landeier und Autofahrer, die doch in die Verlegenheit kommen, einmal Straßenbahn fahren zu müssen:

  •  Sitzplätze in der Nähe des Fahrkartenautomaten sind grundsätzlich zu meiden. Ständiger Durchgangsverkehr und umkippende Fahrgäste, die beim Kauf eines Fahrscheins die Fliehkräfte einer Straßenbahn unterschätzen, machen auch den letzten Sitzplatz unattraktiv.
  •  Ist der Füllgrad der Straßenbahn moderat, so sind die einzelnen Sitzplätze gegenüber der Türen zu empfehlen. Dabei sollte man die Türen bevorzugen, die sich während der Fahrt nicht öffnen (entsprechende Streckenkenntnis vorausgesetzt). Möglichst einen Sitzplatz am Rand wählen, so hat man nur einen Sitznachbarn, der seine Tasche auf seinem Schoß balanciert oder das eben frisch gekaufte Fastfoodmenü verzehrt. Maximale Beinfreiheit und Ablagemöglichkeit von Gepäck sind die Belohnung.
  •  Weiterhin sind die Einzel-Sitze am Rand zu bevorzugen. Ebenfalls große Beinfreiheit und breitere Sitze als anderswo, dafür meist schon belegt.
  •  Nur im Notfall oder bei übervoller Straßenbahn sind die Vierersitze vorzuziehen. Stehen die Menschenmassen im Gang und vor den Ausgängen, hat man es am Fensterplatz in einem Vierersitz immernoch gemütlich. Vorsicht: Beim Verlassen der Straßenbahn vor der Endhaltestelle sollte man sich in diesem Fall frühzeitig einen Weg zum Ausgang bahnen.

* Naja, vielleicht trifft es “große Kleinstadt” eher